Do. 19.03 - Ausstellungseröffnung -

Maison Martin Margiela - Die Ausstellung


Wir Münchner sind schon ein glückliches Völkchen. Als nördlichste Stadt Italiens haben wir nicht nur mit die meisten Sonnenstunden und einen der größten Stadtparks weltweit, sondern ab dem 19.03.2009 Restdeutschland noch etwas ganzAnderes voraus:
Der erste Laden des Labels Maison Martin Margiela in der ganzen Bundesrepublik feiert ab 18.30 Uhr offizielle Eröffnung in der Maximilanstraße34. Eigentlich hat der Shop schon eine gefühlte Weile geöffnet, wird nun aber erst so richtig eingeweiht. Dekoration und Layout der Verkaufsfläche sind dabei ebenso aufreizend wie die präsentierte Ware und typisch für das Modehaus. Über die mit Zeitungsartikeln zugekleisterte Treppe des alten Fat Fugo oder Reich und Schön stolpert man in die selbstverständlich in vollkommenem Weiß gehaltenen Kellerräumlichkeiten. Dort kann man in aller Ruhe über Kuhfelle flanieren, Haute Couture Stücke des Labels beäugen oder sich einfach nur von den Leuten im Arztkittel (=Verkäufer/Personal) beraten lassen.
Für jeden Modebegeisterten dürfte diese Eröffnung alleine schon Grund zum Herzinfarkt sein, aber es wird noch besser. Ab 19.30 Uhr zieht die Gesellschaft weiter ins Haus der Kunst.
Anlässlich des 20 jährigen Bestehens des Labels hat das Fashion Museum in Antwerpen eine komplette Margiela Retrospektive organisiert die nun bis zum 1. Juni nach München wandert und im Haus der Kunst zu sehen sein wird. Erste Priorität haben auf der Vernissage natürlich die ausgestellten Exponate, zusätzlich ist aber auch eine fröhliche Feierei zu erwarten. Das wahrscheinlich recht illustre Volk lässt sich von Mathias Modica und Jonas Imbery beschallen, die wohl besser als Munk und Maison Martin Margiela - Ausstellung zum 20 jährigen Bestehen des Labels im Haus der Kunst und offizielle Eröffnung des ersten deutschen Stores am 19.3.09 Super Fashion Telonius beziehungsweise als Label Gomma bekannt sein dürften. Maison Martin Margiela ist als eines der visionärsten und maßgebensten der Modeindustrie überhaupt bekannt. So wurde beispielsweise erst in der Februarausgabe der deutschen Vogue wieder einmal über den eindringlichen Stil und die vielschichtigen Philosophien der Modemacher berichtet. Das Label ist mit Modeschöpfern wie Yves Saint Laurent und Comme des Garçons zu den momentan einflussreichsten und inspirierensten zu zählen. Die 1988 von Martin Margiela und Jenny Meirens gegründete Maison ist in vielerlei Hinsicht äußerst untypische für die Modewelt: Martin Margiela bleibt stets im Hintergrund, gibt Interviews nur schriftlich und unpersönlich. In den Stücken der Kollektion gibt es nicht etwa Labels, sondern lediglich bekannte Hinweise, die auf MMM schließen lassen. Aber nicht nur der Modeschöpfer selbst entzieht sich jeglichen Personenkults, er lehnt auch den Starrummel um die Riege der Topmodels ab und verkleidet sie bis zur Unkenntlichkeit mit Stoffen oder Haaren die über das Gesicht hängen. Ein besonderer Clou seiner letzten Kollektionen ist dabei die sogenannte „L‘incognito Brille“ die dem Träger wie ein schwarzer Balken über den Augen sitzt und den letzten Brückenschlag zur vollkommenen Anonymität herleitet. Immer spielt Margiela mit Proportionen und Formen an Körper und Kleidungsstück; so wurden in frühen Kollektionen beispielsweise Puppenkleider eins zu eins für Menschen vergrößert. So oder so, ab dem 19. März sollte sich niemand allzu anonym geben, sondern lieber das Haus der Kunst stürmen und mit den Ausstellungsstücken liebäugeln. Besonders freune wir uns auf das, was sich Maison Martin Margiela für diese Festlichkeit hat einfallen lassen. Frohes Schaffen.

Text: Tobias Heumann -
Château En Couleur
www.chateauencouleur.com
Lea Rieck
http://lealoves.blogspot.com

Do. 19.03.2009
Haus der Kunst // Prinzregentenstr. 1 // ab 19:00 Uhr

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