Ausstellungseröffnung - Kunstverein München

Der Kunstverein München freut sich, die weltweit erste umfassende Einzelausstellung des in Beirut lebenden und arbeitenden Künstlers Akram Zaatari (*1966) zu präsentieren.

Eröffnung:
Freitag, 27.März 2009, 20:00 Uhr
Musik:
MKO Mirko Hector (Café King)

In seinen Arbeiten untersucht Akram Zaatari die kulturellen und politischen Verhältnisse der libanesischen Nachkriegsgesellschaft. Dabei widmet er weite Teile seiner Recherche dem Phänomen der nationalen Widerstandsbewegungen und weist so immer wieder auf die fehlerhafte Repräsentation territorialer Konflikte in den Medien hin.

In seinem Video "This Day", 2003 zeigt Zaatari eine geografische und gleichzeitig mentale Reise, die die Verbreitung und Produktion von Bildern im Mittleren Osten kommentiert.

In Zaataris Arbeiten verschränken sich persönlich erlebte Geschichten mit historischen politischen Ereignissen. Anstatt nur den politischen Ursachen von „Information“ nachzugehen, präsentiert Zaatari uns Geschichte, die von persönlichen Alltagserfahrungen geprägt ist. Nicht selten bildet diese Form der Erzählung eine Parabel zu der komplexen politischen, vor allem aber auch kulturellen Situation in Beirut sowie in weiten Bereichen des Nahen Ostens.

Im Rahmen der Ausstellung finden folgende Veranstaltungen statt:

Sonntag, 29. März 2009, 15 Uhr:
Künstlergespräch und Brunch im Kunstverein
Akram Zaatari, Suzanne Cotter (Kuratorin, Modern Art Oxford) und Stefan Kalmár (Direktor, Kunstverein München)

Sonntag, 26. April 2009, 17 Uhr:
Filmscreening im Werkstattkino, Frauenhoferstrasse 9, 80469 München

Akram Zaatari
"This Day" ("Al Yaoum") 2003, 86 Min.
"This Day" ist das Ergebnis einer drei Jahre langen Recherche über den Kreislauf von Bildern im Mittleren Osten - gleichzeitig eine Reise in die Geographie und eine Archäologie der Erinnerung. Der Film entfaltet sich als eine Rekonstruktion von Wüstenlandschaften und wird zu einer Art Labor, in dem neue Bilder der Wüste und arabischer Städte produziert werden.

Sonntag 10. Mai 2009, 17 Uhr
Filmscreening im Werkstattkino, Frauenhoferstrasse 9, 80469 München
In Kooperation mit dem Institut Francais München

Akram Zaatari
"All Is Well On The Border" ("Al-Sharit Bikhayr") 1997, 43 Min.
Drei Interviews von ehemaligen libanesischen Gefangenen in Israel illustrieren Aspekte eines Lebens unter Besatzung. Ihre Geschichten reflektieren die Schwierigkeit, ihre Erfahrungen zu kommunizieren, ohne dabei Mythen über Unterdrücker und Opfer, Helden und Verräter zu konstruieren. Im Mittelpunkt von "All Is Well On The Border" steht die Distanz zwischen der Shrit - die besetzte Zone im Südlibanon, wo Tausende von vertriebenen Familien leben - und dem Rest des Libanons.

Jean-Luc Godard
"Here and Elsewhere" ("Ici et Ailleur") 1975, 67 Min.
"Here and Elsewhere" ist nicht so sehr ein politischer Film, sondern vielmehr ein Film über politische Filme und über die Möglichkeiten, wie Bild und Ton sowie deren Kombination das Verständnis medialer Inhalte behindern oder beschleunigen können. Der Film ist auch eine Studie über Gegensätze: "Here" steht für das Vertraute, das Alltägliche, "Elsewhere" für das Fremde. 1970 reisten Godard und Jean-Pierre Gorin's Dziga Vertov Groupe gemeinsam nach Israel, um einen Film über palästinensische Freiheitskämpfer zu drehen. Das Material blieb unvollendet. Fünf Jahre später kommentieren Godard und Anne-Marie Miéville dieses Material und vervollständigen es mit neuen, in Frankreich aufgenommenen Bildern.

Führung
Donnerstag, 9. April 2009, 17 Uhr
Donnerstag, 14. Mai 2009, 17 Uhr

Kunstverein München // Galeriestr. 4 // www.kunstverein-muenchen.de // Öffnungszeiten // Dienstag - Freitag: 12 - 19 Uhr // Samstag + Sonntag: 11 - 18 Uhr // Akram Zaatari 28.03 bis 24.05 //

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